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Stevens, Wallace (1879–1955)

[Wikipedia]: Stevens studierte von 1897 bis 1900 Rechtswissenschaft an der Harvard University. Nach dem Vordiplom zog er nach New York City. Hier arbeitete er eine zeitlang als Journalist und beendete sein Studium im Jahr 1903. Während seines Studiums veröffentlichte er erstmals mehrere Gedichte im College-Magazin The Harvard Advocate. 1904 lernte er Elsie Kachel kennen − das Paar heiratete 1909. Nach seiner Zulassung als Anwalt arbeitete er von 1904 bis 1907 für verschiedene Kanzleien. 1908 trat er eine Stelle als Justitiar für eine Versicherungsanstalt aus Missouri an. 1914 wurde Stevens der Vizepräsident für die New Yorker Niederlassungen. Im selben Jahr veröffentlichte Harriet Monroe vier Gedichte von Stevens im Lyrikmagazin Poetry.

Nach einer Betriebsfusion wechselte Stevens 1916 von New York zur Hartford Accident and Indemnity Co. in Hartford, Connecticut. Er war Mitgied des avantgardistischen Kreis um Walter Arensberg, wo er u.a. Marcel Duchamp und William Carlos Willams kennenlernte. Sein erster Gedichtband Harmonium, der 1923 erschien, fand wenig Beachtung: Das Erscheinen von T. S. Eliots The Waste Land im Jahr zuvor hatte die Sensibilität im Publikum für weitere Neuerungen herabgesetzt. Durch diese Enttäuschung mied Stevens für den Rest der Zwanziger Jahre weitere Veröffentlichungen. 1924 wird seine Tochter Holly Stevens geboren, die posthum Werke ihres Vaters herausgab. 1934 wurde Stevens zum Vizepräsident der Versicherung ernannt. In den Dreißiger Jahren hat er sich dem avantgardistischen Kreis um das Ehepaar Barbara und Henry Church angeschlossen. Erst in den Vierzigern findet sein lyrisches Schaffen Anklang; er wird mit mehreren Preisen ausgezeichnet, darunter zwei National Book Awards und dem Pulitzer Preis.

Stevens hat – obwohl er zeitlebens von Europa fasziniert war und regelmäßig Sendungen mit europäischer Kunst und Delikatessen aus aller Welt orderte – die Vereinigten Staaten nur für Kurzaufenthalte in Kanada und auf Cuba verlassen.

Wallace Stevens gilt als einer der größten Dichter der Vereinigten Staaten und hat viele spätere Dichter beeinflusst, darunter John Ashbery und Elizabeth Bishop.

 

(A = Autor, H = Herausgeber, Ü = Übersetzer)

A: Wallace Stevens. Die Weitung alles Sichtbaren. Gedichte. Zweisprachig