Christina
Georgina Rossetti Sonette
Zweisprachig Herausgegeben, übertragen, mit einer Einleitung
und Anmerkungen von Martin
Langanke
2023,
Klappenbroschur, 162 S., 24,00 € [D], ISBN 978-3-86809-195-3
Christina Georgina
Rossetti (geboren1830 und verstorben 1894 in London)
entstammte einer
künstlerisch vielfach begabten italienischen Emigrantenfamilie
und
wuchs mit drei Geschwistern in einer der Kultur und Literatur
zugewandten Umgebung auf.
Mit
ihrer religiösen Dichtung, wie auch mit ihrer Natur- und
Liebeslyrik
hat sich Christina Rossetti tief in das kulturelle Gedächtnis
der
anglophonen Welt eingeschrieben. Sie hat mit manchen ihrer
Sonette
wahre Meisterstücke der viktorianischen Lyrik hinterlassen,
die auch
heute noch beglücken und erstaunen.
Der
vorliegende Band vereint alle 55 Sonette aus Christina
Georgina
Rossettis später Gedichtsammlung A Pageant and Other Poems
von 1881, einer Sammlung, die Gedichte aus verschiedenen
Schaffensphasen der Dichterin zusammenbringt und mit ihren
beiden
großen Sonett-Zyklen, Monna Innominata und Later
Life,
aber auch mit manchem Einzelsonett Hauptwerke der
Viktorianischen
Lyrik bietet.
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[TO
MY MOTHER]
Sonnets
are full of love, and this my tome
Has
many sonnets: so here now shall be
One
sonnet more, a love sonnet, from me
To
her whose heart is my heart’s quiet home,
To
my first Love, my Mother, on whose knee
I
learnt love-lore that is not troublesome;
Whose
service is my special dignity,
And
she my loadstar while I go and come.
And
so because you love me, and because
I
love you, Mother, I have woven a wreath
Of
rhymes wherewith to crown your honoured name:
In
you not fourscore years can dim the flame
Of
love, whose blessed glow transcends the laws
Of
time and change my mortal life and death.
[AN
MEINE MUTTER]
Sonette
sind voll Liebe. Voll ist, sieh,
dies
Buch hier mit Sonetten. So geht mir
ein
weiteres Sonett vom Herzen hier –
zu
deinem Herz, meinem Zuhause. Nie
enthielt
mehr Liebe ein Sonett! Bei dir
lernt
ich als kleines Kind, auf deinem Knie,
schmerzlose
Liebe kennen. Im Visier
hab
ich seither als Leitstern dich, bezieh
vom
Dienst an dir her meinen Wert. Weil du
mich,
Mutter, liebst, so sehr wie ich dich auch,
flocht
diesen Kranz von Reimen ich für dich.
Die
Achtzig mühn an deinem Feuer sich
umsonst,
dein Glühn, das Tod und Leben zu
verwandeln
weiß, wird nicht durch sie zu Rauch.
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