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Band
2.1: Peter Marks /Satirische Erzählungen / Die wilde Betty
Herausgegeben
von
Michael
Ludscheidt.
2013, geb., 474
S., ISBN 978-3-930978-02-1 59 Euro [D], bei
Bezug der Gesamtausgabe 49 Euro [D]
„Hrn.
Peter Marks erbauliche Matrimonialgeschichte [ist] ein
herrlich Fressen für den größeren Haufen unsrer
Tischgänger“ gewesen, ließ Christoph Martin Wieland,
Herausgeber des Teutschen Merkur, seinen Mitarbeiter
Johann Heinrich Merck über die Reaktion des Publikums
auf die in ihrem Journal fortsetzungsweise erschienene
Erzählung von Johann Karl Wezel wissen. Und an den
Autor schrieb er: „Ihre Ehstands- geschichte ist
gern gelesen worden“. Wezel befestigte mit diesem von
den Lesern günstig aufgenommenen kleinen Roman seinen
frühen schriftstellerischen Ruhm und lieferte mit
der Wilden Betty wenig später das von der zeitgenössischen
Kritik als „schuldige Satisfaction“ verbuchte Gegenstück
zu der aus männlicher Perspektive entworfenen „satyrischen
Gallerie von Eheweibern“. Neben diesen das Verhältnis
der Geschlechter erkundenden Texten enthält der
vorliegende Band die insbesondere unter dem Einfluß
des Conte philosophique stehenden Satirischen Erzählungen,
in denen Fragen wie die nach dem Vorrang der antiken
vor der modernen Kultur (oder umgekehrt), religiöser
Toleranz, angemessenen Erziehungsmethoden, den Abgründen
der menschlichen Psyche und der ‚besten aller möglichen
Welten‘ aufgeworfen werden. Sowohl diese kürzeren
Prosastücke, als auch die episodenhaften Eheromane bieten
in der Tradition der horazischen Poetik Unterhaltung
und Belehrung zugleich. Die Edition präsentiert
die Texte Wezels in der Fassung der Erstdrucke und begleitet
sie mit einem ihr Verständnis im literatur- und
kulturgeschichtlichen Kontext ermöglichenden ausführlichen
Überblicks- und Stellenkommentar.
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